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Máncora und Lima - ich vermisse Montañita

Mein erster Stopp in Peru war Máncora. Also nein, der erste Stopp war natürlich die Grenze. Es war mitten in der Nacht, als der Bus hielt und wir für unsere Aus- und Einreisestempel anstehen mussten. Aus irgendeinem Grund mussten wir über eine Stunde im kleinen Saal warten und hockten uns auf den Boden. Als wir endlich die Stempel hatten, führte der Weg an etlichen, schlafenden Venezolanernvorbei. Ich sah sogar eine schwangere Frau. Ich wünsche mir wirklich eine baldige Besserung für dieses Land!
Also, Máncora.
Ein Partydorf, wurde mir erzählt. Etwa so wie Montañita hatte ich mir es vorgestellt. Aber ich war nicht beeindruckt. Am Strand war es so windig, dass man sofort voller Sand war, wenn man sich auf den Boden setze/legte. Aber weit und breit gab es keine Schattenspender, und wer will schon für diese Sonnenschirme bezahlen? Wenn man windsurfen will, ist man hier allerdings an der richtigen Adresse (war bei mir nicht der Fall).
Von Party konnte in meinem Fall auch nicht die Rede sein, denn niemand aus meinem Hostel hatte Lust dazu. Und alleine gehen wollte ich auch nicht, ausserdem war ich von Sonntag bis Dienstag dort, also waren vielleicht alle müde vom Wochenende.
Schlussendlich war ich also recht froh, weiter nach Lima zu gehen. 
In Lima hatte ich das Vergnügen, Cecilia, eine Cousine von Eli, dem Gotti meiner Schwester, kennezulernen und bei ihr zu übernachten. Sie und ihre zwei Söhne nahmen mich sehr herzlich auf und luden mich sogar in ein Restaurant ein.
Von Lima hatte ich seltsamerweise überhaupt keine Vorstellungen. Das Einzige, was ich wusste, war, dass es eine hohe Klippe/Hang zum Meer hinunterging, was auf den Fotos jedoch nicht so attraktiv aussah.
Der Verkehr ist eine Zumutung, wie auch in anderen grossen Städten. Es gibt zwar einen Bus, der seine eigene Fahrspur hat, aber der ist immer vollgestopft.
Doch ansonsten gefiel mir Lima ziemlich gut. Nach meiner Ankunft am Mittag wollte ich mir die Beine vertreten (nach einer 23-stündigen Busfahrt) und ging deshalb zu besagter Klippe. Ich hatte das Glück, dass Cecilia im beliebten Viertel Miraflores wohnt und ich somit zum Meer laufen konnte. Ich entdeckte viele kleine Pärke mit Aussicht aufs weite Meer. Ein paar Surfer übten ihr Können, doch das Wasser muss kalt gewesen sein. 
Da ich mir noch eine peruanische SIM-Karte kaufen wollte, ging ich in ein cooles Einkaufszentrum dort. Cool war es, weil es in den Berg hineingebaut ist; sozusagen unterirdisch also, aber trotzdem mit Meeresblick. Die vertretenen Marken konnte ich mir leider (oder auch zum Glück, für mein Portemonnaie und den Platz im Rucksack) nicht leisten, doch einem Muffin konnte ich nicht wiederstehen. Eine SIM-Karte fand ich nicht, also vervollständigte ich meinen Spaziergang durch die Hauptstrasse, wo es auch ganz viele Läden und Restaurants zu sehen gab. Nach erfolgreichem Kauf kehrte ich zufrieden wieder nach Hause und spielte mit den beiden Katzen der Familie.
Am nächsten Tag begleitete mich Cecilia ins Zentrum der Stadt. Ich hatte ja absolut keine Ahnung, was man in Lima so sehen konnte, also liefen wir einfach etwas herum. Bald kamen wir zum Plaza de Armas, einem Park, umgeben von einer grossen Kirche, dem Regierungsgebäude und nochmals einem wichtigen Gebäude. Ein alter Schulfreund arbeitet in der Kirche, was uns gratis Zugang verschuf. Da uns ein kurzer Blick jedoch reichte, waren wir mit dem Rundgang schnell fertig und merkten, dass die Polizei die Strassen um den Platz absperrten. Wir erfuhren, dass es eine Demonstration geben würde.Dank Cecilias Schulfreund konnten wir auf den Balkon im angrenzenden Bischofshaus (oder sonst irgendein hoher kirchlicher Mensch; ich kannte das spanische Wort nicht) und beobachteten von dort denWechsel der Wachen im Regierungsgebäude, die jeden Tag um 12 Uhr eine halbe Zeremonie durchführen mussten. Mann, das wäre wirklich kein  Job für mich. Wie schaffen die es, den ganzen Tag strammzu stehen?

Am Abend lud mich Cecilia netterweise zum Znacht ein, mit einem ihrer Söhne. So lieb!
Und so endete schon meine kurze Zeit in Lima.
Packen, und ab ins Flugzeug nach Iquitos!

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