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Machu Picchu - DIE Touristenattraktion Südamerikas

Machu Picchu: UNESCO Kulturerbe, eins der sieben Weltwunder, und der wohl bekannteste Ort Südamerikas. Es gibt wahrscheinlich keinen einzigen Touristen, der nach Peru geht, ohne diese Incastadt zu besichtigen.


Schon die Herfahrt war etwas Besonderes. Zunächst muss man von Cusco zum Dörfchen „Aguas Calientes“ gelangen. Dies geht nur mit dem Zug, zu Fuss, oder Bus-Zug-Kombi. Zu Fuss gibt es verschiedene Wege, die natürlich alle mehrere Tage dauern. Darauf hatte ich echt keine Lust, und ausserdem hatte ich mein Eintrittsticket schon gekauft. Die Bus-Zug-Kombi schien mir sehr kompliziert und schlussendlich immer noch teuer, wegen dem Zug, ausser man läuft zwei Stunden. Also dachte ich mir, dass ich ja sowieso genügend Geld auf die Seite gelegt hatte und mit meinem Budget recht gut vorankomme und mir deshalb auch mal etwas leisten darf. Was heisst, ich hab mir einen Tag im Voraus Zugtickets gekauft. Nicht von Cusco aus, denn die waren grösstenteils schon ausverkauft und mega teuer, sondern vom Dörfchen Ollantaytambo (ich muss wahrscheinlich jedes Mal nachschlagen, wie dieser Ort genau heisst). Von dort ist man für zwei Stunden im Zug, wofür ich die billigste Tageszeit und Zugart gewählt habe und trotzdem noch 59$ bzw. 77$ für Hin- bzw. Rückticket bezahlen musste. Ich glaube, ich werde mich nie mehr über die Preise bei der SBB aufregen...

Die Zugfahrt war sehr schön; in der Decke hatte es auch Fenster und so konnten wir die hohen Berge bestaunen. Leider schlief ich bei dem stetigen Gerüttel fast ein, weil ich die Nacht zuvor im Nachtbus kein Auge zugedrückt habe. 


In Aguas Calientes angekommen, fühle ich mich gar nicht mehr wie in Peru: Es hat Schilder! Das war mir noch gar nie aufgefallen; dass man sonst normalerweise nicht weiss, wohin man muss. Es ist wirklich sehr touristisch hier. Man kommt nicht einmal aus dem Bahnhof heraus, ohne durch ein Labyrinth aus Ständen mit den typischen Alpaca-Pullovern zu gehen. Aber eigentlich mag ich solche Märkte, deshalb war dies nicht so schlimm.

Nachdem ich etwas Schlaf nachgeholt hatte, ging ich mit einem Tico (=Einwohner aus Costa Rica) aus meinem Hostel ein bisschen rumlaufen und essen. Ihr könnt euch ja denken, dass hier alles völlig überteuert ist. Doch wir fanden trotzdem ein Restaurant, das uns für 15 Soles (5 CHF) Vor-, Hauptspeise und Dessert offerierte, und sogar einen Drink! Davon war ich wirklich überrascht. Danach gings schnell ins Bett, denn ich musste früh aufstehen!


Um ca. 6 Uhr ging ich mit einem Amerikaner aus dem Hostel auf den Bus, der uns zum berühmten Machu Picchu brachte. Man kann auch hochlaufen, aber das geht zwei Stunden.

Wir schossen zuerst mal ein paar obligatorische Bilder, bevor wir zum Fuss des Wayna Picchu gingen. Der Wayna Picchu ist dieser berühmte Fels, der auf allen Fotos hinter den Ruinen aufragt. Dort wollte ich hoch! Mein neuer Kumpel hatte jedoch nur das Standartticket ohne Berg, also machte ich mich von dort um 7:10 alleine auf den Weg.

Ich hatte schon ein bisschen Angst, dass es wieder so anstrengend wie im Colca Canyon werden würde, vor allem, weil ich immer noch Muskelkater hatte. Aber nein! Es hat mir richtig Spass gemacht, denn manchmal war es so steil, dass ich auf allen Vieren halb hochklettern musste. Ich startete als Nummer 40 und überholte ganz viele Leute, was mich noch mehr motivierte. Immer wieder traf mein Blick auf Machu Picchu, das immer kleiner wurde. Als ich nach ca. 50 Minuten endlich oben ankam, schien die Sonne prächtig und die riesigen Steine zuoberst gaben mir Anlass, darauf herumzuklettern, um die besten Bilder zu bekommen. Ich kam mit zwei Amerikanern ins Gespräch, mit denen ich beschloss, dem Wegweiser „great cave“, also grosse Höhle, zu folgen. Wir dachten, das sei einfach eine Höhle in der Nähe, aber als wir nach zehn Minuten Abstieg immer noch kein Ziel sahen, merkten wir, dass wir dabei waren, die grosse Runde um den Berg zu laufen, die etwa eine Stunde länger dauert. Dass der andere Amerikaner aus dem Hostel um 9 auf mich warten würde, war mir im Moment weniger wichtig; ich hatte keine Möglichkeit, ihn zu kontaktieren.. Also führten wir unseren Weg fort. Die Höhle ist cool, aber nicht unbedingt den nochmaligen Aufstieg danach Wert. Aber die beiden Jungs, Jesús und Kevin, waren gute Begleiter.

Nach diesem kleinen Abenteuer führte uns der Weg automatisch aus dem Park hinaus, was schon mega lang dauerte, da etliche alte Leute in ihren Gruppen vor uns hertrotteten. Wir hätten nochmals reingehen können, aber es waren so viele Leute dort, dass uns die Lust verging. Jetzt habe ich zwar kein „typisches“ Machu Picchu-Foto von mir, aber dafür eines von oben, was viel cooler ist!

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Kommentare: 1
  • #1

    Marianne Schärli (Freitag, 07 Juni 2019 16:02)

    Ich glaube, ich kann es ganz einfach nur für all' deine lebendig und umfassenden berichte sagen: vielen herzlichen dank. Es ist unbeschreiblich, wie nahe wir durch deine schilderungen und beschreibungen dabei sein dürfen. Immer wieder bewundere ich deinen mut und habe riesigen respekt! Es ist traumhaft zu sehen, wie sich die verschiedenen länder doch unterscheiden, die endlose vielfalt in natur, leute, kultur! Deine erfahrungen sind ein riesengrosser schatz, den du immer in deinem herzen bewahren wirst. Und das gönne ich dir so sehr!