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Itamambuca - wo meine Pechstraehne endlich endete

Nachdem ich im Bus fast erfror, mein Handy geklaut wurde und ich einen Flug verpasste, war ich endlich im Paradies angekommen.

Ich traf Paúls Freunde, alles Argentinier, die kürzer oder länger hier in diesem Stranddörfchen lebten. Wir lebten mit Francisco, Juan, Nacho und Dani im Haus, das sie gemietet hatten. Jeden Tag überquerten wir den Fluss, um zum Strand zu kommen. Der Strand liegt zwischen mit Wäldern übersähten Hügeln, was dem ganzen ein richtig exotisches Feeling gibt. Juan und Fran brachten mir das Surfen (ein bisschen) bei, was einen riesen Spass machte!
Eines Abends gingen wir alle zusammen zum Strand, um den Vollmond zu betrachten, und während wir den ganzen Abend in den Himmel starrten, sahen wir sechs Sternschnuppen! Ich wusste schon gar nicht mehr so recht, was ich mir wünschen sollte. Leider war es ziemlich kalt, sonst wären wir wahrscheinlich die ganze Nacht geblieben.
Es waren noch andere Argentinier hier; Freunde unserer Freunde: Belén und Sol, deren beiden Freunde, und Papa und eine Frau.  Die trafen wir auch jeden Tag, sei es am Strand, zum Essen oder am Lagerfeuer. Mit insesamt 10 Argentiniern und einem Ecuadorianer fühlte ich mich zwar leider manchmal etwas Klein (und ich verstand nicht immer, was sie miteinander redeten), aber dafür manchmal auch wie in einer grossen Familie.
Es spielte die ganze Zeit Musik, entweder aus dem Lautsprecher oder aus der Gitarre und den Mündern der Anwesenden. Leider kannte ich die meisten Lieder nicht und konnte nicht mitsingen.

Da die meisten von ihnen fuer mehrere Monate hierbleiben wollten, schadete es nicht, fuer etwas Einkommen zu sorgen. Dani verkaufte selbstgemachte Minipizzen und Juan & Nacho feine Sandwiche. Natuerlich unterstützte ich sie gerne!

 

Wir gingen auch mal nach Ubatuba, dem groesseren Städtchen in der Naehe. Dort gibt es einen grossen Strand, den Praia Grande (was fuer ein einfallsreicher Name). Obwohl ich nicht surfen ging, genoss ich die Wärme und mein Buch.

Nach neun Tagen mit dieser tollen Truppe war es Zeit, mich auf den Weg zu machen. Mein letzter Tag war der wahrscheinlich beste der neun Tage! Wir gingen an den Strand "Felix", der genauso schön ist wie unserer in Intamambuca, nur etwas kleiner. Nachdem ich fast nicht mehr aus dem Meer kam und von den grossen Wellen fast verschlungen wurde (Nacho hat mir sehr lieb geholfen), wollte ich nicht mehr ins Wasser. Nach ein paar Snacks und noch einem Sandwich von Nacho & Juan gingen wir eine kleine Entdeckungstour zum Ministrand "Português" machen. Einige schwammen rüber, ich kletterte mit den anderen über die Steine bis zum Strand. Der ist wirklich sehr klein und himmlisch! Wir gingen mit Taucherbrillen und meiner GoPro schwimmen, aber leider sah man nicht sehr weit. Es gab eine Schildkröte, aber ich sah sie erst später von oben Luft holen. Wir kletterten auf die Steine neben dem Strand, von wo aus man eine wahnsinnig schöne Aussicht hat. Es war einfach wunderbar. Fran flog seine Drohne umher, Aye und ich machten Fotos voneinander, Dani musste eine Fake-Kollegin von einer Fremden spielen und die Jungs quatschten auf einem anderen Felsen. Es war wirklich perfekt. Als wir später Fran's Fotos und Videos anschauten, bestätigte sich dieses Gefühl nur noch mehr.
Am Abend versammelten wir uns alle beim Haus von Belu & co., um zu grillieren. Es war mega fein. Ich bekam ein bisschen Fernet zum probieren, Belu und ich lackierten uns die Nägel neu und Dani machte Popcorn. Als wir alle hundemüde waren, gingen wir endlich nach Hause, doch da riefen Nacho und Dani mich und Fran ins Zimmer. Sie wollten meine M&M's. Wir hatten ein riesen Kaeferfest, und Fran wiederholte zum hundertsten Mal, dass er mein Handy tauschen/kaufen will. Denke nicht... Ach, was für ein schöner letzter Tag! Diese Jungs und Mädels sind mir wirklich ans Herz gewachsen.